Wir tanzten am Sonntag Abend mehr oder weniger mit Lion Sphere und den Mighty Oaks Im Wizemann in Stuttgart in den Mai.
Etwas gestresst und verspätet – danke Stuttgart-Stau-Stadt – kamen wir gerade noch rechtzeitig zur Vorband Lion Sphere ins Im Wizemann. Die vierköpfige Band aus Berlin spielt einen leichten melodischen Indie Pop, der uns sofort zum mitwippen veranlasste.
Die Stimme des Sängers Joel Montagud ist markant, gefühlvoll, minimalistisch, aber gleichzeitig groovt sie ungemein! Weshalb ihr Lion Sphere auch unbedingt mal auschecken solltet, da sie nicht so typisch deutsch daher kommt, sondern viel lässiger. Im vergangenen Jahr veröffentlichte die Band ihre Debüt EP The Infinite You.
Nach dem Set gab es eine lange – ja viel zu lange – Umbauphase, und das Publikum, inklusive uns, war für eine kurze Zeit ziemlich genervt. Dann betraten aber endlich die Mighty Oaks die Bühne und der Unmut war allseits schnell vergessen. Leider hatte die Band das Pech, dass gleich beim ersten Song All I Need das Keyboard nicht so wollte wie es eigentlich sollte. Kurzerhand wurde aber umdisponiert und Dreamers als Opener Song gespielt. Das nennen wir mal Spontanität. Andere Bands warten da lieber bis die Technik wieder läuft. Bei den Mighty Oaks wurde hingegen während des anderen Songs das Keyboard funktionstüchtig gemacht.
Es folgte ein Set aus Songs wie Seven Days, Burn, Horsehead Bay, Brother, Dust. Ein gut gemischtes Set aus alten und neuen Songs, das mal zum mittanzen, dann aber auch wieder leise zum lauschen und nachdenken einlud. Zwischendurch gab, es meist auf deutsch, immer wieder kleine Anekdoten des Sängers Ian Cooper. So erzählte er beispielsweise, dass der Song Raise Your Glass aus der deutschen Redensart “So jung kommen wir nicht mehr zusammen” entstanden ist und sie auf Tour „leider“ jeden Abend trinken und diese Aussage immer sehr passend ist.
Wir hatten die Mighty Oaks leiser und entspannter in Erinnerung, aber in Stuttgart bewiesen sie, dass sie auch Stimmung machen können. Für uns ein gutes Konzert, welches wir aber als nicht ganz so mitreißend empfanden und uns an einigen Stellen an Mumford & Sons erinnerte. Besonders auffällig war für uns aber das ständige Gerede des Publikums während der Songs, welches sich konstant von Vorband bis hin zum Schluss zog. Gut möglich, dass dies am darauf folgenden Feiertag und der Stuttgarter Feierlaune lag, aber es ist und bleibt doch respektlos gegenüber der Bands und auch den anderen Zuschauern. Zum quatschen geht man nicht auf ein Konzert…
Für alle wahre Fans, die Mighty Oaks haben am Ende der Show angekündigt, dass sie im Herbst nochmals auf Tour gehen werden.