Mit ihrer Fettes Brot…is History Abschiedtouro waren die 3 Nordlichter gestern Abend in der beinah ausverkauften Porsche Arena in Stuttgart.

Mit einem doch leicht wehmütigen Gefühl sind wir gestern Abend zum für uns allerletzten Fettes Brot Konzert gefahren. Ein Stück Jugend, das wir an diesem Abend hinter uns lassen mussten und verabschiedet haben. Erst im August letzten Jahre verkündeten die Brote mit “Papa und Papa und Papa trennen sich“, dass sie die Band auflösen werden. So lange war es noch gefühlt bis zum großen Abschiedskonzert, und nun war der Abend doch schneller gekommen als gedacht.

Auf eine Vorgruppe verzichten die Brote, stattdessen eröffnete den Abend um 20:50 Uhr DJ DSL, der dem Publikum schon etwas einheizen sollte. Ehrlicherweise gelang das leider erst gegen kurz vor Konzertbeginn, als dann auch Songs von Deichkind, Blumentopf, den Beginnern oder Fünf Sterne Deluxe durch die Porschearena schallten.
Nach nur wenigen Minuten Umbau war es dann auch schon fast soweit und auf der großen Leinwand die vor der Bühne hing, wurde eine 5 Minütige Diashow abgespielt, die einmal durch die mittlerweile 30 Jährige Bandgeschichte führte.

Fettes Brot © About Musïc | Jasmin Zekl

Um punkt viertel vor 9 fiel dann der Vorhang und das Hamburger Trio betrat direkt mit einem riesen Hit die Bühne. Ziemlich starker Move, direkt mit einem Hit wie Jein! anzufangen. Gut – ehrlicherweise haben die Brote mehr als nur einen Hit im Petto und mit einem nicht-Hit anzufangen wird schon fast schwierig. Zwischen den Songs wird wie immer in alter Fettes Brot Manier rumgeblödeld und Unsinn erzählt.

Fettes Brot © About Musïc | Jasmin Zekl

Zum Beispiel werden die verirrten Fans von der nebenanstehenden Schleyerhalle begrüßt, in der von Dienstag bis zum Wochenendehin Schlagerstar Helene Fischer gastiert. Ebenso werden Laolawellen gefordert und in Stuttgart wird die Weltweit erste Slowmo-Leise-Laolawelle geboren, die sich wie eine Schnecke langsam durch dei Ränge und anschließend durch den ausverkauften Innenraum der Porschearena bewegt.

Fettes Brot © About Musïc | Jasmin Zekl

Auf der Bühne stehen die 3 Hamburger auf einem halben Schiff – der Yasmin – dahinter erkennt das geschulte Auge den Hamburger Hafen. Oben fliegt eine riesige Möwe vorbei und auf den beiden Seiten hat sich die Band versammelt. Gitarre, Bass, Schlagzeug, Bläser, DJ exel. Pauly – alles dabei – darunter natürlich auch Pascal Finkenauer, der uns gegen Ende bei An Tagen wie Diesen noch ein letztes Mal die Hook singen wird. Ebenso unterstützt werden die Brote vom Stuttgarter Publikum, welches – genau wie wir – Textsicher unterwegs ist und feiert als sei es das letzte Mal. Und so wird an diesem Dienstagabend die fast Porschearena zum beben gebracht.

Fettes Brot © About Musïc | Jasmin Zekl

Nach 1,5 Stunden und dem letzten Song Brot weint nicht, fällt der Vorgang. Aber so schnell lassen die Stuttgarter Boris, Björn und Martin natürlich nicht gehen. Während die 3 – bewaffnet mit Instrumenten – vor den Vorhang kommen, von ihren Anfangen als Schülerband erzählen, dem ersten Plattenvertrag und zeigen, dass sie eben auch Bass, Drums und Gitarre spielen beherrschen, wird hinter dem Vorhang schon kräftig ab- bzw. umgebaut. Neben Was in der Zeitung steht und Trotzdem spielen Fettes Brot noch einen einzig für Stuttgart komponierten City Song, ehe Sie sich erneut von Stuttgart verabschieden.

Nur eine Minute später fällt erneut der Vorhang, die Yasmin wurde bereits abgebaut, dafür prangert hinten das bekannte Fettes Brot Logo auf einem riesigen Backdrop – Die Piratenflagge mit Totenkopf-Kasette.

Über 2 Stunden führten uns Fettes Brot noch ein letztes Mal durch ihre Diskografie und holten alle Hits der letzten Jahre hervor. Ein Best of Konzert und ein Abschiedskonzert, wie man es sich nur wünschen konnte. Bei so vile Spaß auf der Bühne mag so manch einer gar nicht glauben dass die 3 sich tatsächlich nach nun 31 Jahren Bandgeschichte trennen.

Fettes Brot © About Musïc | Jasmin Zekl

Nach zwei Zugaben mag man fast meinen, dass die Jungs selbst das Ende des Konzertes etwas hinauszögern möchten. Bei den letzten beiden Songs des Abends wird nochmal so alles gegeben, sowohl auf der Bühne als auch im Publikum. Bei Bettina zieh dir bitte etwas an und Schwule Mädchen wird also nochmals ausgerastet. Fettes Brot verabschieden sich ein letztes Mal von Stuttgart und verlassen nach einem kurzen Verbeuger und Danksagung die Bühne. Als das Licht angeht ertönt passenderweise Ich liebe das Leben von Vicky Leandros aus den Hallenlautsprechern:

“Das Karussell wird sich weiterdreh’nAuch wenn wir auseinandergeh’n”

Danke für diesen Abschied.

Die gestriges Setlist:

01. Jein
02. Der beste Rapper Deutschlands ist offensichtlich ich
03. Erdbeben
04. Rock Mic’s
05. Ich liebe mich
06. Wackelige Angelegenheit
07. Hamburg Calling
08. The Grosser
09. Wäre das nicht derbe?
10. Für immer immer
11. Amsterdam
12. Denxu
13. Da draussen
14. Spitzer Stein
15. Nordisch by Nature
16. Emanuela
17. Das letzte Lied auf der Welt
18. Brot weint nicht

Encore 1:
19. Was in der Zeitung steht
20. Trotzdem
21. Stuttgart [City Song]

Encore 2:
22. Echo
23. An Tagen wie diesen feat. Pascal Finkenauer
24. Kannste kommen
25. Bettina, zieh dir bitte etwas an
26. Schwule Mädchen

Klickt euch hier in Kürze durch unsere Fotos:

 

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QuelleFettes Brot © About Musïc | Jasmin Zekl
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