Gestern war in Stuttgart der Name Programm. Marteria war im Rahmen seiner Vollkontakt Tour in der Schleyerhalle in Stuttgart.
Vorband in der leider nicht ausverkauften Schleyerhalle hätte eigentlich die Dresdner Rapcrew 01099 sein sollen. Diese mussten jedoch krankheitsbedingt absagen und so sprang kurzfristig Maeckes von den die Orsons ein und spielte quasi ein Heimspiel. Um 20:00 Uhr betrat Maeckes – ganz ungewohnt nicht im Blumigen Anzug die Bühne, sondern in einem Mittelfinger Kostüm.
Trotz der überraschenden und kurzfritsigen Änderug im Ablaufplan wurde Maeckes herzlich von den Stuttgarten empfangen – selbstverständlich, immerhin ist er ja “einer von uns”, und so legte er direkt mit dem ersten Song los, den man – passenderweise – nur mit den Mittelfingern auf der Gitarre spielt. Das Set hielt Maeckes an diesem Abend absichtlich eher etwas ruhiger, um die Stuttgarter Kräfte für das anstehende Konzert von Marteria zu schonen. Maeckes weiß wohl auch, was ein Marteria Konzert von einem abverlangen kann. Nach 2 Songs wird Maeckes dann auch sein Kostüm los und steht – wie wir ihn kennen – im Anzug vor uns. Gegen Ende des 30 Minütigen Sets geht es dann beim Partykirche RMX doch nochmal rund in Stuttgart und es bilden sich sogar die ersten Moshs neben uns.
Kurze Umbauphase, in der sich die Schleyerhalle etwas mehr füllt, dennoch ist leider immernoch einiges an Kapazität sowohl auf den Rängen als auch hinten bei den Stehplätzen verfügbar. Schade – aber so bleibt zumindest mehr Platz zum Tanzen. Und Rückblickend betrachtet, hat es der wahnsinns Stimmung an diesem Abend keinen Abbruch getan.
Um 21:00 Uhr betreten Band und Marteria mit seiner Band die Bühne und starten die Show mit Marilyn vom aktuellen Album 5. Dimension.
Die Bühne, ausgestattet mit riesigen Leinwänden hinten und 2 kleineren Leinwänden davor ausgestattet, liefert neben Songunterstreichenden Bildern auch Livebilder der Bühne und kreiert bei jedem neuen Song ein anderes tolles Bühnenbild und verwandelt die Bühne teilweise in eigene kleine Kunstwerke. Vom Videospiel bei Endboss, einer Blauen Unterwasserwelt bei Blue Marlin bis hin zum Ausflug in den Amazonas bei der aktuelle Single Wald ist alles dabei.
Mit auf der Bühne hat Marten seine Live Band, mit denen er schon seit Jahren Musik macht – und das merkt man auch an der ausgelassenen und familiären Stimmung auf der Bühne, welche sich auf das Publikum projeziert. Zum zweiten Song Love Peace & Happiness kommt die Sängering Odara Sol aus Brasilien zur Unterstützung auf die Bühne, beim Marteria Girl RMX wird Marten von Pete Boateng unterstützt. Und auch hinten in der Band sind alte bekannte wie Kid Simius, Beat Halberschmidt oder Roy Knauf.
Zu Marteria Girl widmet Marten dem starken Geschlecht und fordert die Fans dazu auf, die Frauen auf die Schultern zu nehmen. Das Set wird immer wieder durch Brasilianische Beats die noch mehr zum tanzen anregend bestückt und Marten erzählt hier und da ein paar Anekdoten zu den Songs, wie zum Beispiel vor Sekundenschlaf, welchen er vor knapp 9 Jahren zusammen mit Peter Fox geschrieben hat, und der eine ganz besondere Bedeutung für Marten zu haben scheint. Allgemein ist das diesjährige Set ein besonderes, denn Marteria spielt Lieder, die im besonders wichtig sind – so auch Amys Weinhaus, welches zu seinen absoluten Lieblingssongs gehört. Ebenso spielt Marten seinen aktuellen Song Wald, den wir euch gerne besonders ans Herz legen möchten, denn alle Erlöse des Songs werden an Plants for Future e.v. gespendet. Marten ist kürzlich mit ein paar Freundin in den Amazonas gefahren, wo – neben dem Song – auch eine Dokumentation entstanden ist. Der Amazonas Job – der Wald ist nicht genug heißt die Dokumentation, diese könnt euch HIER anschauen.
In der Mitte des Sets hat auch Marterias Alter Ego Marsimoto einen kleinen Auftritt, allerdings lieder nur via Videobotschaft. Marsi entschuldigt sich quasi, nicht wie sonst dabei sein zu können, kündigt allerding sein neues Grünes Album für 2023. Einziger Wehmut hierbei: dies wird auch das letzte Grüne Album sein, bevor sich Marsimoto für immer verabschieden wird.
Zu Adrenalin – dem Song von Marteria und Casper vom Album 1982 bildet sich eine riesige Wall of Death mitten durch die Schleyerhalle. Marten heizt die Meute an und fordert immer mehr, so ist der Abend schon fast ein Sportprogramm. Springen, Moshpits, Wall Of Deaths, hinsitzen – zumindest kurz. Uns würd es nicht wundern, wenn der ein oder andere morgen mit Muskelkater aufwacht. Aber auch Marteria gibt alles auf der Bühne und führt dabei einmal quer durch seine Diskografie.
Zum krönenden Abschluss dieses Abends begibt sich Marten zum Finale, welches fast schon traditionsgemäß aus Feuer und Die letzten 20 Sekunden besteht, noch in den Moshpit und macht dem Namen der Tour somit alle Ehre.
Fazit des Abends: Auch wenn der Abend nicht ausverkauft war, war die Stimmung in der Halle unfassbar gut und positiv. Sowohl Marteria als auch seine Band hatten sichtlich Bock und Freude auf der Bühne und haben dies aus jeder Pore ausgestrahlt. Danke für über 2 Stunden Vollgas und Vollkontakt.
Die Setlist:
01. Marilyn
02. Love, Peace & Happiness
03. Endboss
04. Scotty beam mich hoch
05. Marteria Girl
06. Strandkind
07. Sekundenschlaf
08. Amys Weinhaus
09. El Presidente
10. Bengalische Tiger
11. Blue Marlin
12. Paradise Delay
13. Wald
14. Marsimoto einspieler – Ankündigung neues Marsimoto Album 2023
15. Zug Der Erkenntnis
16. DMT
17. Verstrahlt
18. OMG!
19. Kids (2 Finger an den Kopf)
20. Adrenalin (Marteria & Casper Song)
21. Lila Wolken (feat. Miss Platnum)
22. Niemand brint Marten um
23. Feuer
24. Die letzten 20 Sekunden
Klickt euch hier durch unsere Gallerie:
Mehr von Marteria
