Der Godfather of PunkIggy Pop – war am vergangenen Dienstag zu Besuch in der Stuttgarter Liederhalle und zeigte dem Publikum, warum er zurechte diesen Beinamen trägt.

Als wir den Beethovensaal am späten Dienstagabend betraten, herrschte bereits eine ganz besondere Stimmung im Publikum. Anstatt einer Vorband lief vorne auf einer großen Leinwand der Film Stooge, welcher von Applaus, Pfiffen und Iggy rufen begleitet wurde.

(Für alle Interessierten, der Film kann unter stoogethemovie.com abgerufen werden.)

Der Saal ist – ganz untypisch für ein Rockkonzert – an diesem Abend komplett bestuhlt. Und zumindest im unteren Bereich ist so gut wie jeder Platz belegt. Auf dem Balkon jedoch gibt es noch die ein oder anderen freien Plätze, doch das sollte der Stimmung keinen Abbruch tun.

Punktlich um 20:40 Uhr wurden die Lichter erneut im Saal gedimmt und die 7-köpfige Band betritt unter großem Jubeln die Bühne. Iggy Pop weiß, die Anspannung noch etwas an der Obergrenze zu halten und kommt erst einige Augenblicke später auf die Bühne.

Iggy Pop © About Musïc | Stephanie Bauer

Kaum war die Hauptperson des Abends auf der Bühne, gab es für die Fans kein Halten mehr. Die Euphorie stieg ins unermessliche, keinen hielt es mehr auf den Plätzen und innerhalb weniger Sekunden wurden die Gänge gestürmt. Wer also erwartete, dass dies ein langweiliges Sitzplatzkonzert werde, der hat sich geirrt.
Bereits nach dem zweiten Song legte Iggy sein Sakko ab und trat wie man ihn kennt, mit nacktem Oberkörper auf.

Iggy Pop © About Musïc | Stephanie Bauer

Das durchweg ältere Publikum, die vermutlich alle mit Iggy groß geworden sind, feiern den 75-Jährigen und lassen sich von ihm mit einem Set, welches die größten Hits beinhaltet, durch den Abend führen. Sogar die ein oder andere Träne konnten wir in den Augen des Stuttgarter Publikums erkennen.

Spätestens als nach Lust For Life direkt The Passenger folgte, konnte dann auch der letzte Konzertbesucher aus seinem Sessel geholt werden. Mit I Wanna Be Your Dog, einem The Stooges Klassiker aus den Anfangszeiten, verabschiedete sich Iggy mit seiner Band nach einer Stunde Spielzeit. Nicht um wenige Sekunden später für eine Zugabe zurück zu kommen.

Iggy Pop © About Musïc | Stephanie Bauer

Sieben weitere Songe bekommen wir auf die Ohren, inklusive der Show, für die Iggy Pop so bekannt ist und von seinen Fans gefeiert wird. Ganz Publikumsnah sucht er den Kontakt mit den Fans und interagiert mit ihnen, trommelt sich auf die nackte Brust, stellt sich in Pose und wirbelt von einer Ecke in die Andere. Vor mehr als 10 Jahren hat Iggy Pop das Stage Diven an den Nagel gehängt, aus gesundheitlichen Gründen, aber man sieht ihm fast an, wie gern er doch noch einmal ein weiteres Bad in der Menge nehmen würde.

Iggy Pop © About Musïc | Stephanie Bauer

Mit dem Iggy and The Stooges Klassiker Search and Destroy beendet der Godfather of Punk einen grandiosen Abend in Stuttgart und wird unter tosendem Applaus verabschiedet.
An diesem Auftritt und der Energie, die der 75-Jährige und einzige Überlebende der The Stooges an den Tag legt, könnten sich die ein oder anderen Nachwuchskünstler noch eine Scheibe abschneiden.

Die Setlist des gestrigen Abend:

  1. Intro (Noveller Solo)
  2. Five Foot One
  3. Loves Missing
  4. T.V. Eye [The Stooges]
  5. The Endless Sea
  6. Death Trip [Iggy and The Stooges]
  7. Mass Production
  8. Free
  9. Gimme Danger [Iggy and The Stooges]
  10. Lust For Life
  11. The Passenger
  12. I Wanne Be Your Dog [The Stooges]

    Encore
    :

  13. Sister Midnight
  14. James Bond
  15. Run Like A Villain
  16. I’m Sick of You [Iggy and The Stooges]
  17. Hero [NEU! Cover]
  18. Nightclubbing
  19. Search and Destroy [Iggy and The Stooges]

 

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QuelleIggy Pop © About Musïc | Stephanie Bauer
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