The Maccabees waren am Mittwoch, 25. Juni 2025 im Ancienne Belgique in Brüssel.
Zehn Jahre lang mussten Fans auf diesen Moment warten – und er kam mit voller Wucht. The Maccabees sind zurück. Am Mittwochabend spielte die britische Indie-Rockband in der Ancienne Belgique in Brüssel ein Konzert, das genauso viel Wiedersehensfreude wie musikalische Klasse bot. Wer bei der Show in Köln zwei Tage zuvor im Gloria Theater dabei war, wusste bereits: Diese Tour ist kein nostalgischer Ausflug – sie ist ein echter Neuanfang mit Energie, Spielfreude und Herz.
Warm-up mit Willie J Healey: Solo, charmant, ehrlich
Den Abend eröffnete der britische Singer-Songwriter Willie J Healey, ein enger Freund der Band. Bereits in Köln überzeugte er Solo mit Gitarre, ehrlichen Texten und britischem Humor. Seine entspannten Feel-Good-Tracks wie We Should Hang oder Thank You kamen auch in Brüssel gut an, und sein Spaß an der Musik war durchweg ansteckend.
Die Rückkehr: The Maccabees lassen Brüssel beben
Nach einem kurzen Umbau war es so weit: Die Bühne wurde dunkel, dann das erste Riff – Latchmere. Und plötzlich war die Energie nicht mehr zu bremsen. Die vorderen Reihen sangen jede Zeile mit, als wären die zehn Jahre Pause nie passiert. Lego, X-Ray, First Love – ein Hit nach dem nächsten. Die Setlist, fast identisch mit der in Köln, war eine emotionale Reise durch die Bandgeschichte.
Orlando Weeks, immer noch eher zurückhaltend auf der Bühne, strahlte an diesem Abend förmlich. Seine warme, leicht brüchige Stimme füllte jeden Winkel der Halle. Besonders schön: Der Moment, als er Gitarrist Felix White umarmt und mit ihm scherzt.
Felix White war dagegen der Antreiber – mit unbändiger Energie, rockigen Posen und permanentem Augenkontakt zum Publikum. Hugo White, ganz in seinem Element, streute wilde Gitarrenmomente ein, grinste durchgehend und ließ echte Rockstar-Moves sehen.
Im Hintergrund, aber unverzichtbar: Sam Doyle (Drums) und Rupert Jarvis (Bass). Die beiden hielten das klangliche Fundament stabil, während vorne getanzt, gesungen und gestrahlt wurde.
Höhepunkte & Herzmomente
Die emotionale Dynamik der Show war beeindruckend: Auf mitreißende Indie-Rock-Hymnen wie Can You Give It, Marks to Prove It oder Grew Up at Midnight folgte die ruhigere Passage mit Silence, bevor No Kind Words und Something Like Happiness nochmal alles abverlangten. Die Stimmung war über beide Städte hinweg gleich, fast bemerkten wir eine Steigerung: Aufgeladen, ehrlich, bewegend.
Zugabe in drei Akten
Als die Band die Bühne verließ, wollte niemand glauben, dass es schon vorbei sein sollte – und natürlich kamen sie zurück. Die Zugabe begann gefühlvoll mit den beiden „Love Songs“ Toothpaste Kisses und Love You Better, bevor Pelican die Halle endgültig zum Kochen brachte.
Und dann der Abschied: Alle fünf Bandmitglieder kamen noch einmal nach vorn, klatschten mit der ersten Reihe ab, verbeugten sich, bedankten sich – ehrlich, demütig, glücklich. Eine Band, die ihre Musik und ihr Publikum wiederentdeckt hat.
The Maccabees beweisen auf dieser Tour, dass sie mehr als ein Relikt der Nullerjahre sind. Ihr Sound ist gereift, ihre Energie ist geblieben, und ihre Spielfreude hat ein neues Level erreicht.
Ob Köln oder Brüssel – diese Konzerte fühlten sich an wie der Soundtrack zu einer lange vermissten Zeit, der endlich wieder live zu hören ist. Wer sie verpasst hat, sollte sich beeilen: Die nächsten Shows in Amsterdam und Paris sind (zurecht) ausverkauft. Und wer weiß – vielleicht ist das hier nicht nur eine Rückkehr auf die Bühne, sondern auch zurück ins Studio.
Die Setlist (Köln & Brüssel):
01. Latchmere
02. Lego
03. X-Ray
04. Feel to Follow
05. Kamakura
06. Wall Of Arms
07. First Love
08. Precious Time
09. Can You Give It
10. Spit It Out
11. No Kind Words
12. Marks to Prove It
13. Grew Up at Midnight
14. Something Like Happiness
Zugabe:
16. Toothpaste Kisses
17. Love You Better
18. Pelican
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