Kraftklub waren am Freitag Abend im Rahmen Ihrer Kargo Tour in der Hanns-Martin Schleyerhalle in Stuttgart.

Eigentlich hätte das Konzert der Band aus Chemnitz schon Ende November stattfinden sollen, wurde jedoch krankheitsbedingt um ein paar Wochen nach hinten geschoben. Dem Ansturm auf die Schleyerhalle hat dies keinen Abbruch getan. Zu tausenden strömten die Kraftklub Fans an diesem sehr kalten Freitag nach Stuttgart, um die Band mit K Live zu erleben. Denn Kraftklub sind Live ein absoluter Hammer und längst kein Geheimtip mehr.

Den Anfang an diesem Abend machte Dilla. Die Junge Künstlerin, die mit richtigem Namen Amadea heißt, startete ihr Set um Punkt 20:00 Uhr. Angekündigt wurde Sie dabei von niemand anderem als Kraftklub Frontman Felix Brummer, welcher um einen warmen Empfang für die junge Künstlerin in Stuttgart bat. Dieser Bitte kamen die Fans gerne nach. Dilla konnte die Stuttgarter bereits von Anfang an mit ihren Songs abholen und wärmte die Menge perfekt für den restlichen Abend auf. Mit ihren tanzbaren Sounds passt sie vollkommen zu Kraftklub und so wurden schon beim zweiten Song die ersten Moshpits in der bereits ganz gut gefüllten Schleyerhalle gebildet. Mit Photosyntese – ihrem wohl bekanntesten Song, beendet Dilla nach 30 Minuten ihr Set. Wer jetzt noch Bock auf mehr hat, kann Dilla am 18. März 2023 in der Halle des Im Wizemann in Stuttgart besuchen.

DILLA © About Musïc | Jasmin Zekl

Nach kurzer Wartezeit war es auch endlich Zeit für den Hauptact des Abends, und die Schleyerhalle, welche sich mittlerweile bis unters Dach gefüllt hatte, begann schon langsam an zu brodeln. Sowohl im Stehplatzbereich, welcher in drei große Abteile unterteilt war sowie auf den Rängen gab es kaum noch freie Plätze. Knapp 11.500 fieberten dem Konzert entgegen und sangen lautstark zu Songs wie Mr. Brightside von den The Killers mit. Mittlerweile erstrahlte die Schleyerhalle in rotem Licht und die Bühne wurde noch von einem weißen Vorhang verhüllt. Um 20:55 Uhr erklingen dann endlich die ersten Zeilen von In meinem Kopf aus dem aktuellen Album während sich der Vorhang langsam hebt. Viel zu sehen gibt es allerdings noch nicht, denn die Bühne ist fast komplett in Nebel gehüllt. Trotz der großen Bühne hängt die Decke – zumindest für die ersten drei Songs – noch ziemlich weit unten und vermittelt schon fast ein Gefühl eines kleinen Clubkonzertes.

KRAFTKLUB © About Musïc | Jasmin Zekl

Nach den ersten drei Songs wird die Decke nach oben gefahren und enthüllt, wie groß die Bühne doch wirklich ist. Die Stimmung in der Schleyerhalle ist kaum zu bändigen, spätestens bei Eure Mädchen, als rot-weißes Konfetti durch die Schleyerhalle fliegt, können wir bis hin zum letzten Abschnitt unzählige Moshpits entdecken.

Nach vier Alben und einigen unveröffentlichten Songs, welche jedoch zu unschlagbaren Publikumslieblingen geworden sind, tut man sich schon mal schwer, die Setliste für ein Konzert zusammenzustellen. Um es sich hier etwas leichter zu machen, haben Kraftklub eine Art Glücksrad dabei, welches unter anderem Coversong, Zigarettenpause oder Scheissindiedisko beinhalten. Ein weiblicher Fan hatte in Stuttgart die Ehre am Glücksrad zu drehen, und verhalf sich und den Stuttgartern selbst zum Glück, als sie das Rad kurzerhand bei Scheissindiedisko anhielt.

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Nach zehn Songs fällt der Vorhang und es wird kurz ruhig in der Slayerhalle, wie Felix die Schleyerhalle kurzerhand taufte. Die ersten Riffs von Angst ertönen und der Vorhang enthüllt ein neues Bühnenbild. Ein Teil der Decke wurde zur Hälfte nach unten gefahren und dient Karl mit seiner Gitarre fast schon als Laufsteg. In blauem Licht getaucht steht Felix unten auf der Bühne und spätestens Refrain sing die ganze Halle mit. Auch noch, als der Vorhang wieder fällt. Keine Angst, das Konzert ist noch lange nicht vorbei, es werden noch Tattoos für Fans gezeichnet und vom Abend des Vortages erzählt. Da war nämlich die 1LIVE Krone und Kraftklub haben die Krone für Ein Song reicht als Bester Alternative Song abgegriffen. Gefeiert wurde auch anständig, und so haben Till und Steffen die Band bis zum morgengrauen ordentlich beim feiern vertreten haben. Ebenso berichten Kraftklub von den Anfängen in Stuttgart. Damals – 2011 – in der Röhre, die mittlerweile leider S21 weichen musste und nicht mehr existiert. Und heute – eine fast ausverkaufte Schleyerhalle mit über 10.000 Fans. Wahnsinn.

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Ein Higlight des Abends war sicherlich als sich Kraftklub mitten in die Fanmenge begeben und drei Songs zum besten gaben. Eine Band zum anfassen. Und so wird es kurz ruhiger als sich die fünf Chemnitzer im mittleren Abschnitt versammelten, alle zum hinsetzen aufforderten und Kein Liebeslied sowie das Kummer Cover Bei Dir zum Besten haben. Innerhalb kürzester Zeit erleuchtet die Halle in einem Meer von Handylichtern. Ein wunderschönes Bild und gefühlt eine kurze Verschnaufpause die allen ganz gut tut. Nach dieser ruhigeren Einlage wird Felix aka Kummer fast schon etwas wehmütig. Immerhin hatte er erst im September in der Porsche Arena nebenan eins der letzten Kummer Konzerte gespielt. [hier gehts zum Konzertbericht].
Als sich die Bandmitglieder wieder zurück zur Bühne begeben, bleiben Till und Felix zurück und hauen 500K mitten in der Menge raus. Ein weiterer Song der es nie auf ein Album schaffte aber ein absoluter Publikumsliebling ist – spätestens jetzt gibt es kein halten mehr für die Menge.

Wer meint, das wars schon hat sich getäuscht, Kraftklub geben weitere vier Songs zum Besten: Karl-Marx-Stadt, Schüsse in die Luft, Randale und zum Schluss Chemie Chemie Ya. Über zwei Stunden standen Kraftklub auf der Bühne, ehe sie ebendiese verließen. Doch so schnell lassen die Stuttgarter die Band mit K nicht davonkommen und so gibt es noch Blaues Licht, ein Song reicht und zu allerletzt endlich Song für Liam als Zugabe. Zum Abschluss verbeugen sich Kraftklub vor ihren Fans, ehe das Licht in der Halle angeht und – es könnte kaum passender sein – Champagne Supernova von Oasis im Hintergrund ertönt.

Ein absoulut gelungerner Abend mit Kraftklub. Wir ziehen den imaginären Hut vor 135 Minuten Vollgas. In den aktuellen Zeiten, bei dem Konzerte leider gefühlt immer weniger besucht werden, hat sich der Abend wie ein “vor Corona” Konzert angefühlt. Bitte mehr davon.

Die Setlist:

01. In meinem Kopf
02. Fahr mit mir (4×4)
03.
Unsere Fans
04.
Wittenberg ist nicht Paris
05.
Eure Mädchen
06.
Teil dieser Band
07.
Ich will nicht nach Berlin
08.
Scheissindiedisko (Glücksrad Dreh)
09.
Wie ich
10.
Der Zeit bist du egal
11. Angst
12. Vierter September
13. Kein Gott kein Staat nur du (feat. Dilla)
14. Blau
15. So schön

Mitten in der Crowd

16. Kein Liebeslied
17. Bei Dir (Kummer Cover)
18. 500K (nur Felix & Till)

Wieder auf der Stage
19. Karl-Marx-Stadt
20. Schüsse in die Luft
21. Randale
22. Chemie Chemie Ya

Encore
23. Blaues Licht
24. Ein Song reicht
25. Song für Liam

 

 

Klickt euch hier durch unsere Bilder des Abends:

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